Betreff: Ausschluss aus dem Schweizer Verband!

Offenes E-Mail an Josef Stöckli                                      Februar 2014

Preisrichter Obmann Schweizerischer Brieftaubenverband (SBV)

Werter Josef

Es sind nun einige Wochen vergangen seit der Verbandsaustellung und der Mitglieder-Versammlung SBV, in Brüttisellen im Januar 2014.
Was an der Delegiertenversammlung unter Pt.13 Wiedererwägung vom Ausschluss von Heinz Baumann (Rehabilitation durch den SBV-Vorstand) alles passiert ist, das brauche ich dir nicht mehr gross zu beschreiben. Ich habe eine Auszeit gebraucht, um das Prozedere dieser Vorführung zu verkraften und mich einigermassen wieder zu rehabilitieren.
Nach der Abschlachtung meiner Wenigkeit an der DV durch die Vorstandsmitglieder kam mir einfach die Galle hoch.
Werter Sportkamerad Josef. Ich bin ganz einfach fassungslos und masslos enttäuscht von dir. Hätte nie erwartet, dass gerade du dich gegen eine Rehabilitation meiner Wenigkeit vor der vereinigten Delegiertenversammlung stark ausdrückst und dass gerade du, als ehemaliger „Sportfreund“, gegen mich torpedierst.
Josef, du hast nun einen guten Sportfreund verloren, schade. Ich kann damit zurechtkommen, dass du andere Sportfreunde in deinen Kreisen hast; das gehört zu unserem Hobby. Auch dass du bereit bist, ihnen zu helfen, wenn Not am Mann ist. Du weisst aber, dass man als Preisrichter versuchen sollte, loyal zu bleiben, ausgeglichen und keine Partei in einem Verband zu nehmen. 
Das sind in meinen Augen Kriterien, die von dir nicht beachtet worden sind.
Mir kommen die Tränen, wenn ich Jahre zurückdenke, als dir 1992 eine Jungtaube aus meiner Zucht mit der Nr. 4236/92  zugeflogen ist. Du hast dieses Weibchen „BUMELI“ getauft, weil ich dir das Weibchen als Dank deiner Meldung geschenkt habe.
Dieses gehämmerte Weibchen wurde ein Weibchen der „Extra-Klasse“. Vielleicht die beste Täubin, die je in der Schweiz geflogen ist. Präsentiert und hervorragend gespielt von dir, hat BUMELI alles gewonnen was man gewinnen kann. 1994: Standard-Täubin der Verbandsausstellung, 1995: Standard-Täubin der Verbandsausstellung und 10. As-Täubin National!
1995: Das absolute Novum auf nationaler sowie auf internationaler Bühne! „BUMELI“ wird mit 12/12  1. As-Taube und als schönste Täubin der Schweiz gewählt!  Der 10. Rang international an der Olympiade in Basel 1997 krönte alle diese Leistungen! Das ist und war „BUMELI“ aus meiner Hand ……
An dieser Stelle es nicht zu verleugnen, glaube ich, dass ich dir viel geholfen habe und dir mit Rat und Tat zu einer erfolgreichen Brieftaubenzucht verholfen habe. Besonders gefreut hat mich auch, dass du es geschafft hast, zum obersten Preisrichter eines Verbandes gewählt zu werden. Dazu darf man nur gratulieren!
Bei mir ging es nicht mit dieser Euphorie die Treppe hoch wie bei Dir. Wenn man von einem Verband verbannt wird, dieser dein Lebenswerk mit einem unbegründeten und kaum nachvollziehbaren Ausschluss vollzieht, da kannst du dir vielleicht vorstellen, was sich da im Kopf eines Menschen, der über 45 Jahre Tauben züchtet, abspielt…..
Am 12. Dezember 2013 waren wir zwei (du und ich),  vom Vorstand von Kleintiere Schweiz sowie Rechtsanwalt, Herr David Lüthi zu einer Sühneverhandlung mit dem SBV nach Solothurn eingeladen worden. Das Ziel der Sühneverhandlung mit dem SBV war, dass der SBV die Statuten, Reglemente sowie die Verbands- und Gerichtsentscheide der Dachorganisation von Kleintiere Schweiz aussergerichtlich akzeptieren wird.   Kleintiere Schweiz hat auch weiter verlangt, dass der SBV-Vorstand (dort gehörst du Josef neu ja bekanntlich auch dazu)  an der bevorstehenden Mitgliederversammlung einen Wiedererwägungsantrag stellt, meine Wenigkeit ausserhalb eines zivilen Gerichtes zu rehabilitieren.
So hat der SBV-Vorstand inkl. du nach einer Marathonsitzung mit Kleintiere Schweiz die Forderungen der Dachorganisation akzeptiert. Josef, als Gegenleistung wurde seitens des SBV-Vorstandes verlangt, dass in Zukunft die Regeln und Vorschriften des SBV von meiner Wenigkeit einzuhalten seien. Das war auch nach der Verhandlung mit Kleintiere Schweiz so. Diese Aufforderung habe ich mit einem „Ja“ vor der Versammlung bestätigt. Wie dir bekannt ist, wurde verlangt, dass ich sämtliche Statuten sowie Reglemente schriftlich unterschreiben und Jean Pierre Nell eingeschrieben zustellen soll.
Der Vergleich, sowie die Versöhnung wurden in allen Punkten von den betroffenen Parteien angenommen. Die Versammlung war sich auch einig, dass - wenn die Mitgliederversammlung im Januar 2014 einer Rehabilitation von mir nicht zustimmen würde, mir der Weg mit der Anfechtungsklage an das zivile Gericht nach wie vor offen stehen würde, und diesbezüglich aktuell zum laufenden Strafverfahren bei der Staatsanwaltschaft alle Türen offen bleiben.
Nach dieser Sitzung hatten wir alle ein gutes Gefühl, dass nun endlich beim SBV Ruhe einkehren wird und sich die leidige Geschichte mit einer Versöhnung beider Parteien besiegelt hat.
Jean Pierre hat an der Delegiertenversammlung unter Pt.13 Wiedererwägung die Beschlüsse anlässlich der Sühneverhandlung ausführlich dokumentiert.
Das gerade „du“ das Wort ergreifst vor der Versammlung und mich anschwärzt, und dies mit den haltlosen Vorwürfen, dass ich weiterhin uneinsichtig sei und ich mich nicht an die Vergleichsverhandlung mit Kleintiere Schweiz und seine  Bedingungen halte, das hat mich doch sehr geprägt.
Du erinnerst dich hoffentlich an das von dir gewählte Telefongespräch am Tag vor der DV. Du hast mich aufgefordert , möglichst schnell und innert Stunden die Strafanklagen zurückzuziehen. Ich gehe davon aus, dass es falsch und ein Fehler deinerseits war,  dich in ein laufendes Verfahren einzumischen. Auch wenn dies deinen Freund Roland Wirz betrifft, der angeblich von der Polizei eine Vorladung bekommen hat zu Befragungen.

Ein Verzicht auf Klagen war nie eine Verhandlungsbasis bei der Sühneverhandlung. Ich kann dir nur so viel mitteilen: wenn die Delegierten des SBV die Wiedererwägung  Ausschluss von mir rehabilitiert hätten, wäre ein Klagerückzug meinerseits reine Formsache gewesen.

Im Vorfeld der DV sind mir interne Informationen der SBV Organe zugeflogen, dass der SBV-Vorstand nie interessiert war, Pt.13 Wiedererwägung zu unterstützen. Zum Fazit eurer Schachzüge ist mir klar und bewusst, dass ihr kein Interesse an die Rehabilitierung angestrebt habt. Denn das hast du mit deinem Votum vorzüglich vor der Versammlung manifestiert. Hätte ich deiner „Aufforderung“ am Telefon Folge geleistet und die Klagen zurückgezogen, so wäre ich heute offensichtlich rechtlich ausgehebelt und definitiv vom SBV ausgeschlossen.
Abschliessend noch zu deiner Information: Ich werde beim Gericht in Estavayer nicht weiter klagen, denn es ist mir ultimativ  „ein Greuel“,  in einem Verband mit einem solchen Umfeld mein Hobby weiter auszuüben. Es käme mir auch nicht in den Sinn, ein Familienmitglied auf meiner Anlage sowie im SBV stellvertretend zu mobilisieren; das ist unterste Schublade! Und Menschen in einen Verband zu stellen, wo die Seriosität einem grossen Fragezeichen ausgesetzt ist,  ist kaum zu verantworten.
Im 2006 wurden mir vor dem Endflug in Landau sechs meiner besten Tauben vom Chauffeur des Kabinenexpresses gestohlen. Mir wurde nebst einem materiellen Schaden ein kaum gutzumachender immaterieller Schaden zugefügt! Der Preisflug wurde sabotiert/manipuliert. Der „Gauner“, ein Sohn eines Taubenzüchters im SBV (mehrfach vorbestraft) wurde im 2010 vom Obergericht in Schaffhausen verurteilt.
Was hat denn der SBV nachträglich dagegen unternommen? Keine Hilfe für den betroffenen Züchter, keine Korrektur der Preislisten!! Einfach weggeschaut, als wäre nichts passiert. Nein, sich noch darüber gefreut!  Denke bitte einmal darüber nach, was du da gemacht hättest??

Ich wünsche dir im Kreise deiner Familie und Sportfreunden viel Glück und Erfolg im SBV

Ein herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle  ausrichten , Kleintiere Schweiz sowie dem Verband Deutscher Brieftaubenzücher, Team pigeonnface.com, die mir wirklich viel bedeuten, allen Sportfreunden in der Europäischen Union die für mich  Solidarität zeigen und die mir als Sportfreunde Mut geben. Nochmals ein Herzliches Dankeschön.

Heinz Baumann